Warum Resilienz allein nicht ausreicht, um Mobbing entgegenzuwirken

Resilienz Definition

Resilienz, auch psychische Widerstandsfähigkeit genannt, ist ein Begriff aus der Psychologie, der die Fähigkeit eines Individuums beschreibt, mit Widrigkeiten umzugehen, sich anzupassen und aus Herausforderungen letztlich innerlich gestärkt hervorzugehen. Diese innere Stärke ermöglicht es Menschen, Rückschläge leichter zu überwinden und ist ein entscheidender Faktor für langfristiges Wohlbefinden und persönliche Entwicklung.

Im Kontext des sobe5-Projekts wird Resilienz als eine wesentliche Komponente betrachtet, die Kindern hilft, mit den täglichen Herausforderungen des Lebens umzugehen. Durch die Vermittlung von Werten wie Disziplin, Respekt, Verantwortung, Mut, Liebe und Weisheit soll eine solide Grundlage für die Entwicklung dieser psychischen Widerstandsfähigkeit und starkem Selbstbewusstsein geschaffen werden.

Resilienz bei Kindern

Kinder zeigen oft eine bemerkenswerte Anpassungs- und Erholungsfähigkeit. Diese seelische Widerstandskraft ist jedoch nicht immer selbstverständlich. Sie muss gezielt gefördert und entwickelt werden, um Kinder auf die vielfältigen Herausforderungen des Lebens vorzubereiten.

Das sobe5-Projekt hat dies erkannt und sich zum Ziel gesetzt, ein schulisches Umfeld zu schaffen, in dem Kinder ihre Resilienz sowie andere wesentliche Fähigkeiten optimal entwickeln können.

Die Prinzipien von sobe5, die präventiv gegen Mobbing und Gewalt wirken, tragen wesentlich dazu bei, ein sicheres und emphatisches Umfeld zu schaffen. In einem solchen Umfeld können Kinder einfach besser lernen, lernen konstruktiv mit Konflikten umzugehen, Mitgefühl zu entwickeln und positive soziale Beziehungen zu pflegen.

Resilienz stärken

Die Stärkung der psychischen Widerstandsfähigkeit von Kindern ist ein zentraler Aspekt des sobe5-Projekts.

Durch die Vermittlung von Werten wie Mut, Liebe und Weisheit werden Kinder nicht nur in ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützt, sondern auch darin geschult, in Rollenspielen mit den verschiedensten Widrigkeiten umzugehen und daraus zu lernen. Das geschieht in 90 % der Fälle immer durch Selbsterkenntnis. Es geht also nicht um reine Wissensvermittlung, sondern um die Erfahrbarkeit.

Die Förderung von Resilienz bei Kindern ist eng verbunden mit der Entwicklung von Selbstvertrauen und Eigenverantwortung. Das sobe5-System zeigt den Kindern, dass gutes Verhalten ausnahmslos immer, wenn auch nicht immer direkt, belohnt wird und sie durch ihr Handeln einen positiven Einfluss auf ihr Umfeld und die Gesellschaft haben können.

Die Bedeutung von Resilienz im Bildungskontext

In der heutigen schnelllebigen und oft herausfordernden Welt ist es wichtiger denn je, dass Kinder zwar lernen, mit Stress, Unsicherheit und Veränderungen umzugehen, aber ebenso zu lernen, dass Stress in vielen Fällen vermeidbar ist.

Durch die Integration der sobe5-Prinzipien in den Schulalltag werden Kinder nicht nur akademisch, sondern auch emotional und sozial gefördert. Wir haben das seit über 20 Jahren in unseren Kampfkunstklassen immer wieder bewiesen. Gutes Sozialverhalten ist nicht bei allen angeboren, sondern muss gelernt werden!

Die Einbettung des Resilienztrainings in den Schulalltag hat das Potenzial, die Lernumgebung positiv zu beeinflussen. Kinder, die lernen, ihre Emotionen zu regulieren, Konflikte effektiv zu lösen und empathisch zu handeln, tragen zu einem gesünderen, produktiveren und friedlicheren Schulumfeld bei. So geht gutes Lernen!

Resilienz und Gesellschaft

Die Förderung von Resilienz bei Kindern hat weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft. Kinder, die lernen, mit Herausforderungen umzugehen, entwickeln sich zu Erwachsenen, die besser auf die Anforderungen des Lebens vorbereitet sind. Dies führt zu einer gesünderen, stabileren und einfühlsameren Gesellschaft.

Das sobe5-System spielt in diesem Prozess eine entscheidende Rolle. Indem es den Kindern die gesamte Schulzeit, also absolut langfristig und nachhaltig, immer wieder vorlebt, wie wichtig es ist, z. B. Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen, legt es den Grundstein für eine zukünftige Generation empathischer Bürger.

Mobbing allein mit Resilienz bekämpfen?

Resilienz stärken sobe5Mobbing ist ein tief verwurzeltes soziales Problem, das in Schulen, am Arbeitsplatz und im Internet weitverbreitet ist. Lange Zeit wurde angenommen, dass die Stärkung der Resilienz – also der Fähigkeit, sich von Rückschlägen zu erholen – ein wirksamer Weg sei, um den Auswirkungen von Mobbing entgegenzuwirken.

Neuere Erkenntnisse und Expertenmeinungen weisen jedoch darauf hin, dass dies nur ein Teil der Lösung ist und andere, tiefer greifende Maßnahmen erforderlich sind.

 

 

 

 

 

Grenzen der Resilienz im Kampf gegen Mobbing

1. Überbetonung der individuellen Verantwortung

Der Fokus auf Resilienz legt den Schwerpunkt auf das Opfer und seine Fähigkeit, mit Mobbing umzugehen. Dies kann zu einer unbeabsichtigten Schuldzuweisung führen, bei der das Opfer für seine Unfähigkeit, „stark“ zu bleiben, verantwortlich gemacht wird. Eine solche Sichtweise vernachlässigt die eigentliche Ursache des Problems – das Mobbing selbst und die Täter.

2. Vernachlässigung der sozialen und institutionellen Dimension

Mobbing ist nicht nur ein individuelles, sondern auch ein gesellschaftliches Phänomen. Es spiegelt häufig tiefer liegende Probleme wie Machtungleichgewichte, soziale Ausgrenzung und institutionelle Kulturen wider. Die Stärkung der individuellen Resilienz allein reicht nicht aus, um diese komplexen sozialen Dynamiken anzugehen.

3. Gefahr der Normalisierung von Mobbing

Wenn Resilienz als Hauptlösung für Mobbing angesehen wird, besteht die Gefahr, dass Mobbing als normaler, unvermeidbarer Teil des Lebens angesehen wird. Dies kann zu einer Kultur der Gleichgültigkeit führen, in der Mobbing als Problem nicht ernst genommen, daher auch nicht aktiv bekämpft wird und, das ist ganz katastrophal, Täter-Schulen entstehen lässt.

Alternative Ansätze zur Bekämpfung von Mobbing

1. Präventive Maßnahmen

Präventive Ansätze zielen darauf ab, Mobbing bereits im Vorfeld zu verhindern. Dies kann durch Erziehungsprogramme wie sobe5 geschehen, die Einfühlungsvermögen, Respekt und die Wertschätzung von Vielfalt fördern.

Solche Programme sollten sich sowohl an Opfer als auch an Täter richten, um ein umfassendes Verständnis und Bewusstsein für die Auswirkungen von Mobbing zu schaffen.

2. Schaffung einer unterstützenden Gemeinschaft

Ein starkes Netzwerk der Unterstützung und Solidarität kann eine entscheidende Rolle bei der Verringerung der Auswirkungen von Mobbing spielen. Dazu gehört die Einbeziehung von Lehrern, Eltern, gleichaltrigen und anderen Mitgliedern der Gemeinschaft, um eine Kultur der Offenheit und des Respekts zu fördern, in der Mobbing absolut nicht toleriert wird.

3. Institutionelle Maßnahmen

Schulen und Arbeitsplätze müssen klare Richtlinien und Verfahren für den Umgang mit Mobbingfällen einführen. Dazu gehören die Einführung von Melde- und Interventionsprotokollen sowie regelmäßige Schulungen des Personals, um Mobbing zu erkennen und wirksam darauf zu reagieren. Das sobe5-Projekt arbeitet mit sobe5 Beauftragten in den Schulen. Diese können und sollten nicht von außerhalb des Schulumfeldes kommen, sondern immer der Schule angehörende Lehrkräfte sein. Anders wäre eine Nachhaltigkeit des Sozialprojektes nicht zu gewährleisten.

4. Unterstützung für Opfer und Täter

Es ist wichtig, sowohl den Opfern als auch den Tätern von Mobbing Unterstützung anzubieten.

Während Opfer Hilfe benötigen, um das Erlebte zu verarbeiten und ihr Selbstvertrauen wieder aufzubauen, brauchen Täter häufig Unterstützung, um die Gründe für ihr Verhalten zu verstehen und zu ändern.

Fazit

Obwohl Resilienz eine wichtige Fähigkeit ist, um mit den persönlichen Auswirkungen von Mobbing umzugehen, reicht sie nicht aus, um das Problem an der Wurzel zu packen.

Ein umfassender Ansatz, der präventive Maßnahmen, die Schaffung einer unterstützenden Gemeinschaft, institutionelle Maßnahmen und spezifische Unterstützung für alle Beteiligten umfasst, ist erforderlich, um Mobbing wirksam zu bekämpfen und langfristig zu verhindern.

Nur durch die Zusammenarbeit aller Beteiligten kann ein Umfeld geschaffen werden, in dem Respekt und Wertschätzung die Norm sind und Mobbing keinen Platz hat.

Mario-Hartmann-Werte-für-Kinder

Mario Hartmann

über den Autor

Mario studierte Musikpädagogik am Konservatorium Bremen und schloss sein Studium als staatlich geprüfter Saxofonlehrer ab.

Als Musik- und Kampfkunstlehrer begeistert er seit über 30 Jahren Kinder und Jugendliche in ganz Deutschland. In seinen Unterricht fließen stets die sobe5-Prinzipien ein, was Kinder und Eltern gleichermaßen schätzen.

Neben dem Unterrichten absolvierte er weitere Ausbildungen in den Bereichen Fachinformatik und Finanzanlagen. Als Systemadministrator eines großen Bremer Gymnasiums hatte er viele Jahre intensiven Einblick in den Schulalltag. Was er selbst beobachtete und zusätzlich von Lehrern hörte, wollte er so auch für sein eigenes Kind nicht akzeptieren.

Im Jahr 2020 gründete Mario das Projekt sobe5, um Schule für alle wieder zu einem positiven Erlebnis zu machen.

>